Ich habe gerade gemerkt, dass das Silberne Jubiläum viel früher in diesem Jahr stattgefunden hat als ich erwartet hatte: Die Ausstrahlung der ersten Deep Space Nine-Folge im US-Fernsehen fand gestern vor fünfundzwanzig Jahren statt.
DS9 hatte mich esrtmals dazu verleitet, eine ST-Serie der Reihe nach sehen zu wollen, was ich durch VHS-Aufnahmen auch bewerkstelligen konnte. Die im Verlauf der Serie zunehmenden Handlungsbögen hielten einen im Bann, damit man den Faden nicht verlöre. (Da gabs anfangs auch noch kein VOY).
TNG konnte man beliebig schauen. Man sah sofort, aha, das ist eine frühere, das ist ne spätere, gar aktuelle Folge. Die Reihenfolge spielte nur eine untergeordnete Rolle. Die Episoden waren immer in sich verständlich und abgeschlossen. Bei DS9 war das erstmals anders. Charaktere entwickelten sich über längere Zeiträume hinweg.
Z.B. die Figur des Gul Dukat. Anfangs konnte ich ihn nicht leiden, dann im Verlauf der ersten Staffeln fand ich ihn zunehmend sympathisch, bis er seine Tochter umbringen wollte. Auf jeden Fall war Dukat immer einer meiner Lieblingscharaktere, ebenso wie Weyoun. Ich hätte VOY wahrscheinlich gar nicht so viel Beachtung geschenkt, wenn ich nicht so viel Gefallen an DS9 gefunden hätte.
Tja, Discovery hab ich leider noch nicht verfolgt. Dafür aber mit großer Freude die Orville. ;D Dass die wollten, dass Orville wie TNG wirkt, ist auch deutlich an der Titelmelodie zu bemerken. Die ist sowas von TNG...
Ich bin zwar mit VOY gestartet und das war dann meine erste Star Trek-Serie, die ich kontinuierlich geguckt habe und auch gucken konnte, aber zu meinem Favoriten wurde dann später doch DS9. Wahrscheinlich, weil es irgendwie "anders" war.
Dukat fand ich toll gespietz, aber für meinen Geschmack ist die Entwicklung so in der 6./7.Staffel ein bißchen entgleist. Dass er nach dem Mord an seiner Tochter entgültig den Verstand zu verlieren drohte, fand ich noch sehr gut - aber mit der Umoperation in einen Bajoraner und den Einstieg in den Pagh-Geister-Mystizimus samt Kumpanei mit Kai Winn, Besessenheit und Superkraft wurde es mir etwas zu viel.
Vorhin ist mit in einer Folge von Agathe Christie`s Poirot von 2006 auf ONE zu meiner Überrschaung Alexander Siddig wiederbegegnet. Seine Figur wurde aber schon nach zehn Minuten ermordet. Das war aber auch sein Plan gewesen, zumindest teilweise.
Ja, als Dukat sich in einen Bajoraner verwandelte, wurde es mir auch zu bunt. Trotzdem bin ich DS9 bis zum Schluss treu geblieben. Den Poirot ab 2006 hab ich nie gesehen. Ich kenne aber viele der Filme mit Peter Ustinov.
Ich bin letztens noch mal bei den letzten DS9-Folgen auf Tele5 hängen geblieben und muss noch mal attesttieren: Das war schon toll produziert. Auch in jenem Handlungstrang mit den Pah-Geistern und Dukat als Bajoraner haben die Schauspieler Marc Alaimos und Louise Fletcher noch super gespielt.
Neulich gab es hier in Frankfurt eine Sonderaufführung der neuen Doku "What we left behind". Ich kann sie empfehlen. Mit-Produzent und Moderator ist Ira Steven Behr, der unterhaltsame, blaubärtige Showrunner von DS9. Eine kleine Spielerei brachte er in die Doku rein: Er wollte mal vormachen, wie die Arbeit im Writers Room so gelaufen ist. Nun hatte er seine Hauptautoren von damals noch mal zusammengetrommelt und die Aufgabe gestellt: Erste Epsiode zur 8.Staffel, 20 Jahre sind vergangen, lasst hören...